Es gibt Unmengen an verschiedenen Reifen auf dem Markt, sodass für jedes Auto mehrere Varianten verfügbar sind. Ebenso gibt es für jedes Modell diverse Bremsensätze, die sich für den Laien vor allem im Preis unterscheiden. Aber was ist denn der Unterschied zwischen einem Winter-, Sommer- und Allwetterreifen? Und warum sollte man Keramikbremsen einer „normalen“ Bremse vorziehen – oder eben nicht? Hier finden Sie einige der wichtigsten Unterschiede als kurze Zusammenfassung.
Verschiedene Reifen
Reifen unterscheiden sich in Deutschland vor allem durch ihre Gummimischung und die Profiltiefe. Würden wir Rennreifen fahren, wäre das Profil zum Beispiel sehr flach und die Gummimischung darauf ausgelegt, möglichst schnell weich zu werden um auf der Straße zu haften, um so mehr Grip für das Rennauto zu generieren.
Und das ist eigentlich auch schon der größte Unterschied zwischen Winter- und Sommerreifen: die Gummimischung. Der Winterreifen hat eine Mischung, die schon bei niedrigen Temperaturen weich wird, um so eine bessere Haftung auf der Straße zu gewährleisten. Der Sommerreifen wiederum „schmilzt“ erst bei höheren Temperaturen – weshalb man im Winter nicht mit Sommerreifen fahren soll, da diese hart bleiben und so weniger Grip auf die Straße bringen können. Man könnte jedoch problemlos auch bei vierzig Grad Celsius mit Winterreifen fahren. Der Nachteil: Durch die hohen Temperaturen wird der Reifen so weich, dass er an der Straße regelrecht kleben bleibt, was zur Folge hat, dass er sich schneller abfährt und kein Profil mehr hat.
Ein weiterer Unterschied ist das Profil. Winterreifen haben mehr sogenannte Lamellen. Diese Einschnitte in den Reifen, die zum Profil gehören, sollen sich mit Schnee und Eis verzahnen und so für mehr Grip sorgen. Sommerreifen sind eher flacher, um die Gefahr von Aquaplaning etwas zu minimieren.
Übrigens: im Sommer haben Winterreifen einen deutlich längeren Bremsweg als Sommerreifen. Da nutzt auch ein Antislip-System nicht viel.
Verschiedene Bremsen
Bei Bremsen gilt: Wer einen Kleinwagen mit normaler Motorisierung fährt, also zum Beispiel einen Opel Corsa mit achtzig PS, muss sich keine Gedanken über Keramikbremsen machen.
Keramikbremsen sind aus keramischem Siliciumcarbid-Verbundwerkstoff gefertigt. Dieser wird zum Beispiel auch in der Raumfahrt eingesetzt. Die Bremsen haben vor allem bei hohen Belastungen eine bessere Bremsleistung als die klassische Bremse aus Stahl. Neben der besseren Bremsleistung bei hoher Belastung ist die Bremse samt Sattel auch deutlich leichter als die serienmäßige Bremsanlage, was vor allem bei Sportwagen oder Rennautos ein wichtiger Faktor ist.
Jedoch haben die Bremsen auch deutliche Nachteile gegenüber der Stahlbremse. Vor allem bei Nässe lässt die Bremskraft deutlich nach. Wird die Bremsscheibe nass, müssen die Bremsbacken sie erst trocknen, was sich für den Fahrer als deutliche Verzögerung im Bremsen bemerkbar macht.
Dazu kommt die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Materials. Durch die enorme Hitzeentwicklung beim Bremsen, die durch die Keramikbremse nicht schnell abgebaut werden kann, kann es bei schlechter oder unzureichender Isolierung um die Bremse zu Schäden am Auto, am Reifen oder an der Achse kommen.
Letztlich gilt für serienmäßige Fahrzeuge: Die Keramikbremse ist ein teures Upgrade, das sich meistens nicht lohnt.